Montag, 23. März 2009

Warum ich im Kreis gegangen bin

Oder: Schreibe einen wirren Kriegsbericht in dem ein Wort mit „zzaa“ in der Mitte vorkommt! Wers findet, darf es behalten!

Man kann mir ja nachsagen, dass ich vergesslich und verspult bin, aber immerhin kann ich Überschriften wichtig und tiefsinnig aussehen lassen.
Mein Leben ist letzte Woche nicht interessant geworden, ich bin dafür beinahe mehr verstumpft als ein rostiger Löffel (aber ich kann besser amputieren!).
Letzte Woche hatte ich Tage, die eigentlich nur eine einzige Materialschlacht der Körper waren. Glücklicherweise ist das Wort „Schlacht“ nicht zwanghaft mit Krieg verbunden, was das Grübeln über die Gründe für das vollkommen spontane Verschießen von Flüssigkeiten und Körperinnerlichkeiten zu erklären.
Ohne ersichtlichen Grund nämlich hatte sich so mancher Core-Member entschlossen sein Bett zu einem Feuchtbiotop zu erklären um gleich darauf -Achtung liebe Deutschlehrer, Wortwiederholung!- feucht fröhlich in die gelbe Trickkiste zu greifen und Fleckenriesen auf den Plan zu rufen.
Zweimal in einer Nacht! „Ben, ich wünsche dir einen interessanten Tag!“
Aber das ist kein Problem für mich. Genau genommen war das nicht mein Problem, der Night-angel durfte das ja wegputzen.

Meine Schlacht durfte ich gegen einen sanft-klammen NPD-Parteifunktionär schlagen. Dieser hat sich dieses mal nicht die arbeitslose, unterprivilegierte Arbeiterklasse sondern vielmehr den weißen Bettriesen und die zweiarmigen Beinkleider so mancher Hilfsbedürftigen in meinem Umfeld für die absolute Braunfärbung ausgesucht. Man hört immernoch Gerüchte, dass er ein sanftes Nussaroma mit sich trug.

Wenn man diesen finster dreinblickenden Gesellen ohne Augen geschlagen hat, ist eigentlich alles im Lot. Der Tag konnte entspannt sein, vier der Core-member konnten in einem Van losziehen um Michael von seinem Retreat abzuholen, nachdem er einen Woche weg war. (Arbeit, viel viel Arbeit für die Hinterbliebenen...)
Nach gesunder Freizeit kamen sie dann erfolgreich mit syrischer Beute zurück um ein gutes Pizzaabendessen zu verschlingen. Denkste.

Gelangweilt von dem wesentlich zu trögen Tagesverlauf trat nun wieder Kriegshetzer Nummer eins auf den Plan, der sich kurz vor dem Essen nicht mehr sicher war, was genau wir denn nun zum Mittagessen hatten.
Gefragt getan, das trink'sche Bodenorakel hat gesprochen, der Core-Member gebrochen, der Assistent auf dem Weg nach draußen hat's gerochen „Ja ne, fangt schon mal an, ich geh Bröckchen einlochen!“

Die Ruhe nach dem Sturm war trügerisch es kam noch mehr nach dem Abendessen, aber wiederum war das dann nicht mehr mein Problem, ich war auf Wichtigeres zu vollbringen.
Mein Ziel war London, wo einer meiner Lieblingskollegen seinen Geburtstag feierte und wir zum Abendessen -dem zweiten- eingeladen waren. Aus Nettigkeit war dem armen Ausputzer der Ruinen der Schlacht dieser Wunsch vergönnt, man durfte trotz offiziellem Arbeitsplan fahren. Sehr nett fand der Soldat.

Abendessen war sehr nett, auch wenn wegst der hohen Prozentzahl der Paar-Paarfüßler aller Geschlechtskombinationen der arme Soldat mit seinem deutschen Kompagnion doch glatt mit selbigen religiös verpönten Kombinatoren verwechselt wurde. „Wollt ihr beiden eine Rechnung zusammen oder getrennt?“

Die nachfolgende Feier war bei weitem ausreichend für Einen, der wieder in den Krieg ziehen musste und abends eine Minute nach zwölf war man daheim.

Der nachfolgende Vormittag war Waffenstillstand der angreifenden Macht und bei weitem ruhiger.
Gegen Mittag war der Fronteinsatz vorbei, man durfte zu einem Heimurlaub. Wo auch immer das Heim eigentlich war, der Soldat war an diesem Tag nicht in Stratford zuhause.
Geschwind wie eine Rollschnecke machte er sich auf nach St. Thomas um einen Freund zu besuchen der sich gleich mit ihm aufmachte um endlich mal nichts zu tun und Watchmen zu sehen.
Von der Front abgeschreckt war die übermäßige Gewalt nicht so schlimm, die Musik nicht zu dick aufgetragen, die drei Stunden nicht zu lange und die Story trotz Abänderung immernoch ausreichend gut um den Film funktionieren zu lassen.
Am nächsten Tag, nach einem erholsamen Schlaf in einem echt Nordamerikanischen 70er Keller inklusive Bar, Teppich und wirrer Linsensuppentapete machte der Soldat sich auf, um dem kanadischem Schulsystem näher gebracht zu werden. Hätte er sich ausgemalt die ersten beiden Stunden erst in einem Gespräch mit dem Englisch Lehrer über die Weltkriege und die verschiedenen Ansichten im Angesicht einer Klasse und dann wegst Begeisterung gleich auch noch in einer anderen Klasse mit anderem Lehrer zu haben („Würde es dir was ausmachen wenn ich dich noch an die Geschichtsklasse nebenan ausleihe, die wären begeistert! Ich könnte auch dein Manager sein und wir touren durch Nord-Amerika!“) hätte er es sich vielleicht zweimal überlegt.
Überrascht ging dann alles gut, auch wenn der Direktor vor der ersten Stunde von fehlender Uniform nicht ganz begeistert war. An der katholischen Highschool-front hat man Stil, Sweatshirts mit Logo und kurze Röcke!
Die Schule hatte auch ungefähr 800 Schüler und war ähnlich ausgestattet wie die einst besuchte. Es gab aber doch einen erstaunlichen Theaterraum der wie ein Theater ohne Zuschauerränke gebaut war und in welchem dem Soldaten die wichtigen Aspekte von Make-Up im Theater beigebracht wurden. Er wurde zwar nicht geschminkt, hatte aber seinen Spaß.
Die nächste Klasse war Jahrbuch, in der es nichts zu tun gab und nach einer guten Tüte Pommes (haben sie eine Flasche dabei?) war die letzte Klasse Religion die einen wunderbare beeinflussten touch Hardcoreglauben hatte. Nach Gebet gab es alle möglichen Aufgaben und der Soldat verbrachte seine Zeit mit dem Studium des Religionsbuches.
Selbiges Buch war erstaunlicherweise nicht nur streng katholisch sondern auch eeeeeetwas manipulierend. Ein guter Deutsch ist das gewöhnt und nach einer Hetztirade des Soldaten und wütender Blicke zu dem imaginären Author war das dann auch gegessen, weil der Schultag dann vorbei war.
Nachmittags gönnte er sich einen entspannten Auslauf (wenn man keine Zeit für den Auslauf von Tieren hat, kann man ihnen dann auch einen Einlauf geben?) im Stadteigenen netten Park mit Sommerjacke und Sonnenschein (7 Grad, Wind).
Morgen ist er wieder an der Fäkalienfront. Mal sehen was er noch so erlebt.

Ach, ja, der Titel? Dem Soldaten wurden in der Mittagspause alle Gänge der Schule gezeigt. Dumm das es nur vier waren die erstaunlich quadratisch angelegt waren und er sie nach der zweiten Runde schon kannte. Das ist der gesamte Auslauf den die Schüler bekommen. Sieht sehr geschäftig aus wenn 200 Leute im Kreis gehen in verschiedenen Richtungen.
Ach, ja, warum wurde aus mir der er? Anders als Erich, wo vorne er und hinten ich ist.
Was die dümmste oder intelligenste Frage war? „Sag mal Ben, war Deutschland im ersten Weltkrieg dabei?“


Diesmal war wenigstens etwas neues im Westen!

Mogli war schlau

also bekam zum Abendessen die Schlange KA nada.

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